C
H A N C O R[1]
Graf im Thurgau/Zürichgau, belegt 743/747
Graf im Breisgau, belegt 757/758
Graf (? im Rheingau), belegt seit 764, gestorben 771
Mit einer in Grafstal[2] am 10. September[3] ausgestellten Urkunde schenkt Lantbertus,
Sohn von Landoaldus condam und Beata[4], dem Kloster Sankt
Gallen seinen Besitz im Thurgau[5] seu in sito[6] Zurihgauuia[7] in Illnau[8],
Effretikon[9], Mesikon[10], Uznach[11], Hinwil[12], Dürnten[13], Madetswil[14] und Bäretswil[15].
Am 10. September anno III. Carlomanno maioremdomo[16], in Illnau[17], übergibt derselbe Lantbertus dem Kloster
für lebenslänglichen Unterhalt[18] seine Besitzungen
in Illnau[19], Effretikon[20], Mesikon[21], Brünggen[22], Madetswil[23], Weisslingen[24], Theilingen[25], Hinwil[26], Dürnten[27], Uznach[28], Bäretswil[29], Lützelsee[30],
Lucicunauuia[31]. Die zwei Urkunden tragen in der Datierung den Vermerk sub[32] Chancorone (Chanchurone)
comite[33].
Mit einer am 27. Oktober 757 oder 758[34] in St. Gallen sub Chancharone comite[35], ausgestellten
Urkunde schenkt Strachfridus diesem Kloster seine Güter im Breisgau[36] in Egringen[37], Onninchoua[38] und
Müllheim[39].
Im Jahr 764[40] überträgt Chancor vir inluster comis[41] dem Erzbischof Chrodegangus von Metz tamquam[42] consanguineo[43]
das Kloster, das er in Lorsch[44] mit seiner Mutter Williswinda,
Witwe des Grafen Ruopertus[45], gegründet hat. Da der Name selten ist[46], kann dieser
Chancor mit dem gleichnamigen alemannischen Grafen identifiziert
werden. Die Chronik von Lorsch berichtet[47], dass die Gründer
dem Kloster die Kirche in Scarra[48], ihr Gut in Mainz sowie die uilla Hagenheim[49] übertragen haben .
Am 12. Juli 764 schenken Williswinda deo sacrata
et filius meus Cancor comes ihrer unter der Leitung von Růodgangus
archiepiscopus et abbas stehenden Gründung uillam … Hagenheim[50] ,
die sie teils aus Erbschaft ihres Vaters Adelhelmus
teils durch eigene Erwerbung erhalten hat[51]. Die Urkunde trägt das signum Heimerici, filii Cancronis[52].
Am 11. Juli 765[53] tragen die Grafen Cancor und Warinus[54]
die aus Gorze kommenden Reliquien des hl. Nazarius[55] ins Kloster Lorsch.
Mit einer im 13. Jahr[56] des Königs Karl[57]
in Pfopfenheim[58] ausgestellten Urkunde[59] macht Graf Cancur dem
Kloster eine Schenkung im Wormsgau[60] in Saulheim[61], Schenkung, die er am 5. April 766 ergänzt[62].
Am 8. März 766[63], in Weinheim[64], testiert Cancronis comitis[65]
die Urkunde, mit welcher Wanilo dem Kloster Lorsch Besitz
im Lobdengau[66] in Wallstadt[67] und Handschuhsheim[68] überträgt.
Graf Cancor und seine Frau Angila[69] übertragen am
1. Juni 770 in Lorsch[70] diesem Kloster[71] ihre Länderei und ihren Wald in der Gemarkung
Bürstadt[72]
oder in ihrem Umkreis[73].
Am 12. Juni 770 testiert Cancro[74] in Lorsch[75] als Erster die Schenkung der Herchenona ihres
Besitzes im Lobdengau in Hillinbach[76] und Kloppennheim[77].
Graf Cancur[78]
und seine Frau Angile sind im Lorscher Necrolog-Anniversar des 14. Jahrhunderts[79]
beide separat zum 28. Februar eingetragen[80]. Die Annalen
vermerken 771 als sein Todesjahr[81].
Im Reichenauer liber confraternitatum steht Chanchurcomis mit
den Grafen Ruadhart et Warinus bei den Wohltätern des Klosters[82].